Am Anfang steht Ihr Mut - am Ende Ihr Erfolg!
Am Anfang steht Ihr Mut - am Ende Ihr Erfolg!

 

Emotionale Belastungen und Trauer können durch viele Faktoren ausgelöst werden. Durch Verlust, Trennung, Tod, Gewalt, Unfälle, Krankheit, Misserfolge, Mobbing, Ausgrenzung... 

 

Auch ein unvorhersehbares unangemessenes Ereignis kann Trauer auslösen.

 

Trauer erfasst den Menschen in seiner Gesamtheit auf der körperlichen, gefühlsmäßigen, kognitiven und seelischen Ebene. Alle Bereiche des Lebens sind somit betroffen und beeinflussen den Betroffenen.

 

Die Trauer wird in 4 Phasen aufgeteilt:

  1. Das nicht wahrhaben wollen. Der Betroffene steht unter Schock, bewegt sich wie in Trance, ist erstarrt und betäubt. Diese natürliche Funktion schützt ihn vor schmerzhaften Gefühlen, die in der Phase sonst nur schwer zu ertragen wären.
  2. Das aufbrechende Gefühl. Die Hoffnung wurde aufgegeben. Angst und Verzweiflung rücken in den Vordergrund. Extreme Gefühlsschwankungen sind keine Seltenheit, begleitet von Schlafmangel, Appetit,- Antriebs- sowie Rastlosigkeit. Nichts bereitet mehr Freude. Der Verlust wird real und dem Betroffenen nun bewusst. Diese Phase ist die schwierigste und schmerzlichste Phase und dauert meistens einige Monate.
  3. Langsame Neuorientierung. Langsam gelingt dem Betroffenen eine Neuorientierung an die Außenwelt. Die Konzentration wird besser und gelegentlich ist es möglich, wieder Freude zu empfinden. Trauer und Negativgedanken lassen ein wenig nach und ein Tagesrythmus stellt sich ein. In der Phase gelingt es, die Gedanken an den Verlust in neue Lebensgefühle umzuwandeln und der Betroffene erlebt die Erinnerungen positiv. Dennoch sind auch in der Phase gelegentliche Stimmungsschwankungen normal. Diese Phase kann einige Wochen bis einige Jahre dauern.
  4. Das neue Gleichgewicht. Auf allen Ebenen ist ein neues Gleichgewicht zurückgekehrt. Die Vergangenheit schmerzt noch immer, aber der Betroffene schafft es, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken. Der Verlust wurde angenommen und akzeptiert. Die Erinnerung sind in dieser Phase meistens keine wehmütigen Erinnerungen, sondern oftmals Gefühle von Freude und Dankbarkeit.


Die allgemeine Trauerbewältigung kann 3 - 5 Jahre dauern. Daher ist es wichtig zu lernen, seine Gefühle zu akzeptieren. Auch komisches Verhalten in der Zeit sollte von dem Betroffenen, aber auch von Freunden und Verwandten akzeptiert werden, wenn es dabei hilft, sich besser zu fühlen. (Dazu gehört keine Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Tablettenmissbrauch und Dinge, die uns körperlich und seelisch auf Dauer mehr Schaden zufügen würde).

 

Um nach belastenden Ereignissen wieder körperlich und seelisch ins Gleichgewicht zu kommen, haben sich Entspannungsübungen verbunden mit Gesprächen bewährt. Sie helfen die Gedanken und Gefühle besonders am Anfang ein Stück weit unter Kontrolle zu bringen. Nach Erreichen einer angemessenen Stabilität erfolgt eine Konfrontation mit den Bildern und Gefühlen des Ereignisses. Dadurch wird das Geschehene analysiert und kann neu bewertet werden. Das Geschehene wird anschließend in die eigene Biografie eingeordnet und kann für den Betroffenen abgeschlossen werden.

 

Um körperlich und seelisch wieder ins Gleichgewicht zu kommen, benötigt der Trauernde Zeit und die Bereitschaft, den Verlust anzunehmen. Eine neue Lebensperspektive muss gefunden und angenommen werden.


              Trauerbewältigung bei Kindern, wie sage ich es meinem Kind?

Jedem Erwachsenen ist klar, dass der Tod zum Leben dazugehört. Das Alter des Kindes steht im Zusammenhang mit seiner emotionalen Reife. Dennoch ist es wichtig, den Kindern völlig offen und ehrlich gegenüberzutreten. Kinder haben einen ausgesprochenen Sinn dafür, dass etwas nicht stimmt. Man kann es nicht vor ihnen verbergen. Kinder dürfen erkennen, dass Erwachsene auch schmerzliche Gefühle haben, nur so können auch sie lernen, ihre Gefühle auszudrücken. Wenn sie es nicht von Erwachsenen lernen, von wem dann?

 

Eltern möchten ihre Kinder gerne vor den schmerzlichen Erfahrungen schützen, dies ist aber unmöglich. Kinder erleben diese Situation ganz eigen. Kinder trauern auf ihre ganz eigene Art und Weise. Das sollten wir auch akzeptieren und so lange sie niemand damit schaden oder verletzen, ist das völlig in Ordnung. Die Trauer kann aus Gelächter, Weinen, Wut, Schweigen, Leugnen, Anklammern, Verweigern und vielen anderen Verhaltensweisen bestehen.

 

Manche Kinder möchten nicht mit auf den Friedhof, das ist völlig in Ordnung, niemand sollte gezwungen werden. Sie werden den Weg dorthin irgendwann suchen und sich mit der Situation auseinandersetzen. Wichtig ist, dass sie dann liebevoll aufgefangen werden. Andersherum sollten sie nicht davon abgehalten werden, mit zur Beerdigung zu kommen, jedoch sollte jemand mitgehen, der nicht so befangen ist und sich den Kindern konzentriert zu wenden kann, damit sich die Eltern ebenfalls auf Ihre Trauer konzentrieren können.

 

Im Teenageralter vertrauen sich Jugendlichen gerne Freunden an, auch das ist eine Art von Trauerbewältigung, die akzeptiert werden sollte. Freiräume geben ist auch eine Art Trauerbewältigung für die Familie. Wie lange jemand trauert, hängt von seiner persönlichen Natur ab. Dafür gibt es keine Regeln und Normen. Jedoch sollte genau darauf geachtet werden, ob sich das Kind nicht besonders negativ verändert, wenn es plötzlich an nichts mehr Spaß hat, nicht mehr lacht, keine Freunde mehr besucht, sich zurückzieht, an Schlafstörungen leidet, extrem gereizt ist, die Schulnoten sich massiv verschlechtern uvm. sollte unbedingt professionelle Hilfe hinzugezogen werden.

Kindern den Tod zu erklären ist sehr wichtig. Es gibt viele Beispiele, die in so ein Gespräch einbezogen werden können. Die Natur zum Beispiel hat so viel Vergängliches und auch Neubeginnendes zu bieten. Viele Religionen setzen sich mit dem Tod und dem, was danach kommt, auseinander. Solche Beispiele können helfen, eine Erklärung zu finden.


Aber nicht nur die ganzen Erklärungen und Informationen sind wichtig, ganz wichtig ist es, so viele Rituale und alltägliche Strukturen wie möglich zu erhalten. Diese Rituale vermitteln die gewohnte Zuverlässigkeit, geben Halt und Kraft. Ändern Sie so wenig wie möglich an dem Tagesablauf, so schwer es auch für Sie sein mag. Geben Sie Ihrem Kind ganz viel Geduld, Liebe und Aufmerksamkeit. Sie dürfen Ihre Trauer vor den Kindern zeigen, gerade wenn es schwerfällt, den Routinen nach zu gehen. So lernen auch Ihre Kinder, dass sie ebenfalls jederzeit traurig sein dürfen, sie müssen ihre Gefühle nicht unterdrücken und sind mit ihrer Trauer nicht alleine. Eine Trauerbegleitung kann oft sehr hilfreich sein, denn mit Außenstehenden fällt das Reden über die eigenen Gefühle leichter und es gibt den Kindern das Gefühl, die Erwachsenen nicht auch noch mit ihren Problemen zu belasten.

 

Die verschiedenen Altersstufen und ihre Wahrnehmung mit Verlusten und dem Tod.

Bis zum 6. Lebensjahr können Kinder den Tod nicht definieren und verstehen.
T
od bedeutet für sie, längere Zeit schlafen, auf Reisen gehen. Es ist fast so wie an die Arbeit gehen. Werden Kinder in diesen Jahren mit dem Tod konfrontiert, kann es passieren, dass sie anfangen zu klammern, denn für sie kann der Tod nicht lange dauern. Sie bekommen Verlustängste, weil der geliebte Mensch auf sich warten lässt. Es fällt ihnen schwer, die Eltern zur Arbeit gehen zu lassen, weil sie Angst haben, sie können nicht wiederkommen.


Zwischen dem 6. und dem 8. Lebensjahr entsteht eine realistische Vorstellung von dem Tod. Sie können sich in die Trauernden einfühlen, um mittrauern. Sie lernen, die Endgültigkeit des Todes zu akzeptieren. Jedoch glauben sie von sich selber nicht betroffen zu sein. Es ist ihnen nicht klar, dass der Tod für jedes Lebewesen zutrifft.

Zwischen dem 8. und 12. Lebensjahr erkennen Kinder den Tod und seine Endgültigkeit ganz klar. Ebenso erkennen sie das alle Menschen, auch sie selbst einmal davon betroffen sein werden. Sie zeigen ein großes Interesse an dem, was mit dem Tod zusammenhängt und was danach sein kann. Diese realistische Vorstellung kann Angst auslösen, hier hat es sich bewährt zu erklären, dass die Hülle vergraben wird und die Seele weiterlebt.

Ab dem 12. Lebensjahr haben Kinder den Tod endgültig verstanden und auf der Suche nach ihrer Identität und der Frage nach dem Sinn des Lebens verknüpfen sie jedes Mal die Endlichkeit und das der Tod des Menschen dabei eine Rolle spielt. Sie sollten unbedingt (soweit sie es selber wollen), in die Vorbereitungen der Beerdigung mit eingebunden werden. Sie sollten auch eigene Wünsche äußern dürfen, die realisiert werden können. Das kann ein Lied sein, welches auf der Trauerfeier gespielt wird, das kann ein Bild, ein Gegenstand sein, der dem Verstorbenen mit auf die letzte Reise gegeben wird uvm. Jugendliche (ab dem 15. Lebensjahr) trauern mit uns, sind auch schon mal für den sehr traurigen Erwachsenen da und spenden Trost. Deshalb sollten Sie ganz fest in der Familiengemeinschaft eingebunden sein, mitwirken und mitentscheiden dürfen.

Kontakt:

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Am Kind orientiert - Familien beraten

Psychotherapie (HeilprG)

Schwerpunkt: Kinder, Jugendliche und Familien

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Natascha Waldeck

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Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

Georg Christoph Lichtenberg

(1742 -1799)

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